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Was sind die Unterschiede zwischen Zyklischen und nicht-zyklischen Aktien?

Einfach ausgedrückt ist eine zyklische Aktie, eine Aktie von einem Unternehmen, das sehr direkt von allgemeinen Veränderungen in der Gesamtwirtschaft betroffen ist.

Entsprechend sind auch die zyklischen Aktien sehr direkt von den Veränderungen in der allgemeinen Wirtschaftslage betroffen.

Zyklische Aktien, die Aktien von Firmen, die Dinge verkaufen, die in wirtschaftlich guten Zeiten verstärkt gekauft werden, aber in schlechten wirtschaftlichen Zeiten deutlich weniger. Der Umsatz dieser Firmen ist also sehr viel mehr abhängig vom aktuellen Konjunkturzyklus und schwankt sehr stark

Zyklische Aktien sind in der Regel in den folgenden Branchen zu finden:

– Konsumgüter

– Autos

– Wohnungsbau und Bauwesen

– Einzelhandel und Bekleidung

– Reisen und Freizeit

– Technologie

Ok, aber worauf muss ich achten, wenn ich in diese Aktien investiere?

Wie funktionieren zyklische Aktien?

Jeder Wirtschaftszyklus besteht immer aus vier verschiedenen Phasen: der Expansion, dem Höhepunkt, der Rezession und der Erholung. Danach beginnt der Zyklus wieder von vorne.

Zyklische Aktien folgen mit ihrem Aktienkurs diesem Zyklus ziemlich genau.

Wenn die Wirtschaft expandiert, haben die Menschen in der Regel mehr Geld, das sie für nicht unbedingt notwendige Anschaffungen ausgeben können.

Dies setzt sich in der Hochphase fort, und zyklische Aktien können in diesen Phasen ein enormes Wachstum verzeichnen.

Wenn die wirtschaftliche Lage jedoch schlechter wird und in eine Rezession eintritt, sind diese nicht unbedingt notwendigen Ausgaben oft das Erste, was die Verbraucher einschränken.

Die Ausgaben werden eingestellt, und die Nachfrage nach diesen Gütern kann rasch sinken. In schweren Fällen kann der Einbruch so groß sein, dass einstmals rentable Unternehmen Pleite gehen.

Beispiele für zyklische Aktien

Wenn die Wirtschaft boomt, gibt es bestimmte Arten von Unternehmen, die immer sehr stark profitieren.

Zu diesen Unternehmen gehören z. B. Restaurants, Fluggesellschaften, Hotels, Luxusmarken und die Automobilindustrie.

Diese Branchen haben dabei eines gemeinsam: Sie bieten alle Artikel an, die als nicht lebensnotwendige Anschaffungen gelten.

Es bestimmte Arten von Unternehmen, die relativ immun gegen wirtschaftliche Abschwünge sind. Dazu gehören z. B. Versorgungsunternehmen und Regierungsbehörden.

Die Menschen müssen vielleicht ein Auto fahren, aber sie müssen höchstwahrscheinlich kein brandneues Auto kaufen.

Jeder muss etwas zum Anziehen haben, aber das kann man auch erreichen, ohne in teure Modegeschäfte zu gehen.

Wenn sich die Konjunktur abschwächt, werden die Menschen daher ihr Geld nicht mehr für diese speziellen Waren und Dienstleistungen ausgeben.

Und Aktien von Unternehmen, die genau solche zyklischen Güter herstellen, sind zyklische Aktien. Ihr Kurs schwankt sehr stark mit den Wirtschaftszyklen.

Bekannte Beispiele für zyklische Aktien sind zum Beispiel Fluggesellschaften wie die Lufthansa oder Automobilhersteller wie BMW.

Diese Aktien können volatil sein, insbesondere in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit, bieten auf der anderen Seite dafür aber auch ein großes Wachstumspotenzial.

Ein weiteres Beispiel für eine zyklische Aktie wäre Tiffany & Co.

Wenn es der Wirtschaft gut geht, haben die Menschen mehr Geld, das sie für Luxusartikel wie Schmuck ausgeben können.

Befindet sich die Wirtschaft jedoch in einer Rezession, werden die Menschen ihre Ausgaben einschränken und eine Firma wie Tiffany wird darunter leiden.

Zyklische Aktien haben in der Regel daher ein höheres Wachstumspotenzial als nicht-zyklische Aktien, aber sie sind auch mit einem größeren Risiko verbunden.

Wenn Du in deinem Portfolio Wert auf Stabilität legst, sind nicht-zyklische Aktien also vermutlich die bessere Wahl für dich.

Wenn du Wachstum für dein Portfolio suchst, sind zyklische Aktien die bessere Wahl, solange du sie in der richtigen Phase des Zyklus kaufst 😉

Beispiele für nicht-zyklische Aktien

Im Gegensatz zu zyklischen Aktien gelten nicht-zyklische Aktien als relativ sicher und unabhängiger davon, wie sich die Wirtschaft entwickelt.

Sie verkaufen in der Regel Waren und Dienstleistungen, die als notwendig erachtet werden.

Diese Aktien werden auch als „defensiv“ bezeichnet, da sie den Anlegern einen Schutz gegen die wechselnden wirtschaftlichen Entwicklungen bieten.

Versorgungsunternehmen (z. B. Strom und Gas) und Lebensmittelketten sind zwei gute Beispiele für nicht-zyklische Aktien.

Ganz gleich, wie schlecht es der Wirtschaft geht, die Menschen werden weiterhin Lebensmittel und Strom benötigen.

Ein bekanntes Beispiel für nicht-zyklische Aktien ist zum Beispiel Coca-Cola.

Diese Aktie bietet Stabilität über einen Konjunkturzyklus hinweg, verfügt aber nicht über ein wirklich großes Wachstumspotenzial.

Sollte ich zyklische Aktien kaufen?

Zyklische Aktien können sicherlich ein sehr wertvoller Bestandteil eines diversifizierten Portfolios sein, aber man muss auf jeden Fall darauf achten, die ihnen innewohnende Volatilität in den Griff zu bekommen.

Bevor du in zyklische Aktien investierst, solltest du dir daher Zeit nehmen, um deine eigene Risikotoleranz zu ermitteln.

Zyklische Aktien bieten ein enormes Wachstumspotenzial, aber du musst einen unvermeidlichen Rückgang vorbereitet sein, sobald die Wirtschaft einen Abschwung erlebt.

Fazit

In einer Rezession geben die Menschen seltener Geld für nicht lebensnotwendige Dinge aus.

Aus diesem Grund sind Zyklische Aktien oft die ersten die von einem wirtschaftlichen Abschwung betroffen sind. Auch brechen die Aktienkurse hier in einer Rezession oft stärker ein als die defensiven, nicht-zyklischen Aktien.

Die gute Nachricht ist, dass es bestimmte Arten von Unternehmen gibt, die von einer Rezession oft weniger betroffen sind: die nicht-zyklischen Aktien.

Zu diesen nicht-zyklischen Unternehmen gehören all jene Firmen, die mit Schwerpunkt lebenswichtige Güter und Dienstleistungen anbieten, wie z. B. das Gesundheitswesen und die Lebensmittelindustrie.

Ein weiterer Sektor, der in einer Rezession übrigens oft gut abschneidet, ist der Discount-Einzelhandel. Das liegt daran, dass die Menschen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nach Möglichkeiten suchen, Geld zu sparen.

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